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2014-08-15

Sonnenlicht für finstere Gassen im Pulsnitztal (Sächsische Zeitung - Kamenz)

Oberlichtenau startet damit am Dorfteich. Es könnte auch ein Tipp für andere Kommunen sein.

Von Reiner Hanke

Strom wird immer teurer und dann liegt er nicht mal überall an. Sonnenlicht kostet nichts und scheint in jeden Winkel. Zumindest bei Tag. Das sagte sich der Oberlichtenauer Ortschaftsrat Maik Förster. Im Dorf könnte doch der erste Solarweg der Stadt Pulsnitz entstehen. Vor etwa einem Jahr habe er den Test gestartet und eine Lampe aufgestellt. Es geht um den Weg Am Dorfteich, der auch Richtung Barockschloss mit Wohngruppe des Vereins Kinderarche und auch zum Christlichen Verein (CV) führt. Vor allem aber tappen dort die Anwohner im Dunkeln. Die Enso als örtlicher Energieversorger habe sich quergestellt, Licht in das Dunkel am Dorfteich zu bringen. Also musste es auch ohne Enso gehen und ohne den städtischen Haushalt zu belasten. Warum nicht mit Solarkraft? Die Energie falle quasi vom Himmel.

Außerdem seien solche Initiativen im Zuge des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ von Bedeutung. Denn gerade in diesem Jahr schaue die Jury auch nach Ideen rund um die erneuerbare Energie. Da passt Solarstraßenbeleuchtung hinein. Anfang September werden die Juroren ihre Runde durch Oberlichtenau drehen. Inspiriert hatten den Chef des Bibelgartens auch seine Reisen nach Israel. Dort stehe an jedem Buswartehäuschen eine solche Solarlampe. Keine gigantischen Anlagen, sondern einfache Lösungen. Da müssen statt klassischer Masten, auch schlichte Stangen genügen, an denen sonst herkömmliche Verkehrsschilder befestigt werden. An die könne die Solarleuchte samt Sonnenkollektor problemlos oben dran geschraubt werden. Die Halterungen seien wie geschaffen für diese Stangen. Aber leuchten sie auch zuverlässig? Schließlich ist die Westlausitz keine Sonnenregion wie Israel. Im Winter macht sich die Sonne eher rar. Maik Förster ist sich aber sicher: Das Testobjekt leuchte seit einem Jahr zuverlässig. „Arbeit fällt in dem Sinne auch keine an. Das Aufstellen übernimmt der CV“, sagt Maik Förster.

Erst kürzlich kam noch eine zweite Solar-Lampe hinzu. Die sponserte Ortsvorsteher Olfo Pabst, sagt der Bibelgärtner. Aber das reicht noch längst nicht. Förster rechnet mit sechs bis sieben Lampen, die gebraucht werden. Kostenpunkt pro Lampe rund 100Euro: „Wir brauchen also noch 400 oder 500 Euro, das sollte doch zu machen sein, um den ersten Pulsnitzer Solarweg hinzubekommen.“ Vielleicht sogar den ersten in der ganzen Region. Jedenfalls sind sich die Initiatoren sicher, dass solche Solarlampen auch für andere Kommunen im Kreis eine Idee sind, die gut nachgenutzt werden könnte. Gerade Nebenwege ließen sich prima mit Licht versorgen.