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2014-05-09

Förster hält erneut ein Wahlversprechen

Wahlversprechen: Haltepunkt der Bahn in Pulsnitz dort wo die Menschen wohnen.
Förster hat über den Dresdner Heidebogen ein Regionales Votum erreicht und in die Kanäle gegeben. Im Votum steht auch ein Haltepunkt für Weißbach und Steina. Dadurch wird die Bahnlinie zwischen Dresden udn Kamenz und später dem Seenland als Seenlnadbahn immer attraktiver für unsere Region nordöstlich von Dresden.


Sächsische Zeitung 09. Mai 2014
Pulsnitz bekommt neue Bahnstation
Die Pläne werden jetzt konkret. In Kleinröhrsdorf gibt es Sorgen, den Haltepunkt zu verlieren.

Von Reiner Hanke

Pulsnitz ist seit Jahren ein Schwerpunkt bei den Bauarbeiten der Deutschen Bahn AG. Nicht nur wegen der zahlreichen Bahnübergänge, die umgebaut wurden. Im Vorjahr wurde ein neues elektronisches Stellwerk in Betrieb genommen. Außerdem wird Pulsnitz mit einem zweiten Gleis und einem neuen Bahnsteig wieder als Bahnhof ausgebaut, an dem sich zwei Züge im Reiseverkehr kreuzen können.

Jetzt nehmen auch die Pläne für eine zweite Bahnstation im Süden der Stadt konkrete Züge an. Um die kämpfen die Pulsnitzer schon lange. Der Bahnhof liege im Norden. Der Anschluss an den Nahverkehr im Süden der Stadt soll damit verbessert werden: Anwohner der Dresdner Straße, der Weststraße, der Großröhrsdorfer Straße, aber auch aus dem Zentrum sowie Mitarbeiter und Patienten der Helios Schlossklinik könnten profitieren. Besucher der Stadt ebenfalls. So könnte durch den Haltepunkt auch der Autoverkehr im Stadtzentrum etwas verringert werden, hoffen die Stadtväter.

Im Technischen Ausschuss der Stadt stellte Fachdienstleiter Dieter Scheffler die Bahnpläne jetzt im Detail vor. Die Firma PTB Magdeburg mit Niederlassung in Dresden hat die Pläne erarbeitet. Sie ist nicht unbekannt in Pulsnitz. Aus dem Hause PTB kamen auch die Pläne für den Busplatz am Bahnhof. Links vom Bahnübergang Dresdner Straße (stadtauswärts) soll der neue Haltepunkt gebaut werden. Zu der Verkehrsstation – wie es die Deutsche Bahn nennt – wird ein 40 Meter langer Fußweg führen. Der Bahnsteig selbst wird 140 Meter lang gebaut und gepflastert. Ein Wetterschutzhaus gehört ebenso zum Projekt wie Beleuchtungsanlagen und ein Blindenleitsystem. Der Haltepunkt werde behindertengerecht angelegt. Die Deutsche Bahn rechnet mit Kosten von 600000Euro, so Sprecherin Erika Poschke-Frost. Das Geld kommt vom Freistaat. Die Bauzeit liege zwischen zwei und vier Monaten.

Zwei Vorschläge will die Stadt gern noch mit in die Pläne einbringen. Wichtig ist der Stadt ein zweiter Zugang zum Bahnsteig aus der Richtung August-Bebel-Straße. Außerdem regt die Stadt einen anderen Namen für den Haltepunkt an. Statt „Pulsnitz Süd“, sollte er „Pulsnitz Meißner Seite“ heißen, so Dieter Scheffler. Damit werde der konkrete Ortsteil bezeichnet, das stifte Identität. Davon abgesehen ist man im Rathaus froh, dass der Bau endlich in Sicht ist. Die Stadt habe immer wieder drauf gedrängt, so Dieter Scheffler. Eigentlich sollte die Station schon bis 2010 errichtet werden. Die Stadt habe ein „gutes Fahrgastaufkommen mit überdurchschnittlichen Zahlen“, so die Einschätzung. Der Bahnhof liege aber im Norden. Der Haltepunkt wäre für viele Pulsnitzer eine günstige Alternative, um zuzusteigen. Dem Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) könnte das auch neue Kundschaft bringen.

VVO äußert sich zum Haltepunkt

Bei den Großröhrsdorfer Stadtvätern sind die Pläne bekannt. Werden dort allerdings auch mit der Sorge um den Bahn-Haltepunkt Kleinröhrsdorf verbunden. Eine Art Feldweg führt von der S158 zu dem winzigen Bahnsteig hinauf. Dort steht ein kleines Wartehäuschen mit Ziegeldach. Drin der Verweis, dass die Züge nur bei Bedarf halten. Aber die Station wird immerhin bedient. Das könnte durch den Neubau in Pulsnitz gefährdet sein. Im Stadtrat machte jetzt Dietrich Krause (CDU) darauf aufmerksam: „Wir müssen die Augen und Ohren offenhalten, um Widerstand formieren zu können. Auch die Freien Wähler Gegenwind sind hellhörig geworden und drängen auf den Erhalt der Station in Kleinröhrsdorf. Denn beim Thema Verkehr spielt für Großröhrsdorf die Bahnverbindung Kamenz – Dresden eine wichtige Rolle als Teil der Infrastruktur, mit beiden Stationen. Abstriche will Großröhrsdorf da nicht zulassen, um attraktiv als Standort zum Wohnen und Arbeiten zu bleiben. Das sieht auch Iljana Hilpert-Bohrisch vom Förderverein Kleinröhrsdorf so. Es wäre ein Verlust, sagt sie. Sie ist sich sicher, dass die Station gerade auch von vielen Schülern, Auszubildenden und Pendlern genutzt werde. „Der Nahverkehr muss doch gestärkt werden, damit die Leute nicht aufs Auto umsteigen“, so Iljana Hilpert-Bohrisch. Deshalb wünschen sich die Kleinröhrsdorfer auch schon lange, dass die Parkmöglichkeiten etwas verbessert und vielleicht auch ein Fahrradständer aufgestellt werden sollten. Christian Schlemper ist Sprecher des Verkehrsverbundes Oberelbe. Er gab jetzt Entwarnung: „Seitens des VVO gibt es derzeit keine Pläne zur Stilllegung des Haltepunktes Kleinröhrsdorf.“

Also wird es künftig einen Halt mehr auf der Strecke Kamenz – Dresden geben – in Pulsnitz. Mit dem Bau der Station rechnet die Bahn 2016. Voraussichtlich im zweiten Quartal, so Erika Poschke-Frost gestern.