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2013-08-23

Preise im Walkmühlenbad steigen (Sächsische Zeitung - Kamenz)

Die Tageskarte für Kinder bleibt aber bei einem Euro. Die Jahreskarte wird durch Bonuskarten ersetzt.

Von Reiner Hanke

Nach der Hitzewelle bis Anfang August ist es jetzt wieder etwas ruhiger im Pulsnitzer Walkmühlenbad geworden. Gestern Vormittag spazierte eine große Kindergruppe schnatternd Richtung Naturbad.

Noch hängen dort die alten Preise für den Freibadbesuch am Kassenhäuschen. Die werden nach dieser Badesaison abgenommen. Im kommenden Jahr gelten neue Preise. Höhere, zumindest teilweise. Dass sich Veränderungen anbahnen, machte schon im Vormonat die Runde. Hintergrund ist die angespannte Haushaltssituation. Die Stadt hat den Auftrag vom Landratsamt, ihre Finanzen weiter zu konsolidieren. Das heißt sparen oder die Einnahmen zu erhöhen. Bis Ende September soll der Bautzener Behörde dazu ein Bericht vorliegen. Zuvor will sich der Rat zu einer Klausurtagung zurückziehen und den Rotstift kreisen lassen. Es ist nicht das erste Mal. Das Freibad gehört mit zu den sogenannten freiwilligen Aufgaben. Die stehen dabei besonders im Fokus. Die jetzigen Gebühren für das Naturbad Walkmühle seien nicht annähernd deckend. Der Zuschuss der Stadt soll zumindest etwas verringert werden. Er liegt bei an die 100000Euro im Jahr. Die Zahl ist Schwankungen unterlegen, vom Wetter in der Sommersaison abhängig. Einen kleinen Betrag zum Sparkonzept sollen die neuen Preise im Walkmühlenbad bringen. Dafür gab es etliche Varianten. In der Diskussion schieden dann zum Beispiel alle Vorschläge aus mit höheren Preisen für die Kinder. An dessen Höhe soll nicht gerüttelt werden, ist man sich im Stadtrat einig. „Gerade die Kinder sollen nicht durch einen höheren Preis vom Badbesuch abgehalten werden“, so Fachdienstleiter Dieter Scheffler. Bewegung in der freien Natur ist wichtig. Die Mädchen und Jungen säßen ohnehin zu oft vor dem PC. Außerdem wolle man Familien mit Kindern nicht zu sehr belasten. Erwachsene können den Aufschlag noch eher verkraften, schätzt der Fachdienstleiter ein. Das Bad bleibe trotzdem attraktiv, auch mit dem neuen Bonussystem.

Die Erwachsenen trifft dann auch die wichtigste Veränderung. Ihr Ticket wird 50Cent teurer. Es kostet künftig 2,50 Euro. Das ist zwar ein Preisschub von 25Prozent, aber letztlich auf recht niedrigem Niveau.

Abgeschafft werden die Jahreskarten. Die Stadt ersetzt sie durch Bonuskarten. Damit gibt es keine Badeflatrate mehr wie bisher. Wer 30 Mal im Bad war, muss sich eine neue Bonuskarte holen. Bei der Bonuskarte erhofft sich die Stadt den größten Zugewinn. Eine kleine Veränderung gibt es noch beim Duschen mit warmem Wasser. Das wird etwas günstiger. Für einen Euro kann künftig sechs Minuten, also eine Minute länger geduscht werden oder für 50 Cent drei Minuten lang.

Unterm Strich soll aber mehr Geld in die Kasse fließen. Dabei hat sich die Stadt an den Besucherzahlen vom vorigen Jahr orientiert. Die Einnahmen lagen da bei 17500Euro. Mit dem neuen Preisgefüge als Grundlage hätte die Stadt 8500 Euro mehr eingenommen. Eine erhebliche Steigerung. Ob tatsächlich so viel oder noch mehr in die Kasse fließt, hängt freilich vor allem vom Wetter ab. Der Stadtrat stimmte dem neuen Preisgefüge jetzt zu.

Noch ein bisschen Kreativität wünscht sich allerdings Maik Förster (Christen für Pulsnitz), um Besucherzahlen und Einnahmen zu verbessern. Zum Beispiel durch eine Kombigästekarte für Touristen, die Museen und Freibad verknüpft. Auch in Dresden sollte mehr für die Walke geworben werden. So ein schönes Bad sei dort kaum zu finden. Und es liege fast vor der Haustür der Landeshauptstadt.


Anmerkung: Von Dresden Neustadt sind es mit der Bahn exakt 30 Minuten nach Pulsnitz - innerhalb Dresdens sind die Menschen oft länger unterwegs. Dieses Potential ist in Pulsnitz bisher nicht erkannt worden.
Kreativität: z.B. die letzte Schulwoche im Sommer könnte ein grosses Abschlusscamp für Schulen im Bad werden....