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2013-02-28

Radweg S 95 Kamenz Pulsnitz

Immer, wenn ich an den Bahnschranken zwischen Bischheim und Kamenz stehe, erinnere ich mich daran, welche Auswirkungen Entscheidungen haben, wenn Einzelinteressen vor den Interessen des Gemeinwesens stehen. Im Juli 1869 begannen die Vorarbeiten zur Errichtung der Bahnstrecke Arnsdorf - Kamenz. Der damalige Bischheimer Rittergutsbesitzer Rudolf von Bünau - gestorben 1880 - königl. Sächs. Generalmajor, verhinderte damals die Trassierung der Bahnlinie durch seine Felder. Deshalb mußte die Bahnlinie die heutige Staatsstraße S 95 zwei mal kreuzen. Die Auswirkungen haben wir heute, über 150 Jahre später: zwei teure Bahnübergänge zwischen Bischheim und Kamenz und eine teure Brücke der Kreisstraße 9237 nach Hennersdorf. Über den Zeitverlust und Unfallschwerpunkt für Verkehrsteilnehmer kann man nur spekulieren.

Und nun wiederholt sich diese Geschichte. Seit 2009 unterstützt der Landkreis Bautzen den Freistaat Sachsen, um einen Radweg zwischen Pulsnitz und Kamenz zu errichten.

Zwischen Pulsnitz und Weißbach ist dies bereits geschehen. Das Geld ist in den jeweiligen Haushaltplänen eingestellt gewesen. Ein Bau ist derzeit nicht möglich, weil die Trassenführung private Grundsstücke berührt. Die Auswirkungen für das Gemeinwohl sind schon heute sichtbar:
Erhebliche Gefährdung von Radfahrern, Kindern, Jugendlichen, Spritsparern, Sportradlern, und älteren Mitbürgern, erhöhte Verkehrsbelastung, Senkung der Tourismusrelevanz für Radtouristen in der Region Haselbachtal. Und in 150 Jahren? Hoffentlich stehen unsere Nachfahren dann nicht an Gräbern und erinnern uns an die Auswirkungen von Einzelinteressen.

Maik S. Förster
fraktionsloser Kreisrat