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2011-12-15

Pulsnitz soll sicherer werden (Sächsische Zeitung - Kamenz)

Von Frank Sühnel

Die Stadt sucht auf Antrag von Rat Maik Förster nun Bürger für die Sächsische Sicherheitswacht. Sie zu finden, wird nicht leicht.
Solcher Besuch ist selten im Pulsnitzer Stadtrat. Zu Gast waren der Polizeipräsident der Polizeidirektion Oberlausitz Niederschlesien, Conny Stiehl, und der Revierleiter Kamenz, Hauptkommissar Michael Kummer. Ihr Anliegen war, über die Sächsische Sicherheitswacht zu informieren und der Stadt Unterstützung anzubieten und zugleich einzuwerben. Gemeinsam mit ihnen will die Stadtverwaltung versuchen, Bürger für die Sächsische Sicherheitswacht zu gewinnen, um die innere Sicherheit im Ort zu erhöhen. Die Stadträte stimmten zu, das nun anzugehen. Dass es dazu kam ist auf einen Antrag des Stadtrates Maik Förster (Christen für Pulsnitz) zurückzuführen. In einer früheren Sitzung hatte er beantragt, dass die Stadt einen „Kommunalen Ordnungsdienst“ ins Leben rufe. Dieser solle ehrenamtlich ein Auge auf die Einhaltung von Zucht und Ordnung in der Pfefferkuchenstadt werfen in Form von „beobachten, erkennen, melden“.

Zwar ist Pulsnitz keine kriminelle Hochburg, doch mit Vandalismus oder Diebstählen hat auch sie zu kämpfen. Die Präsenz ehrenamtlicher Aufpasser soll helfen, das einzudämmen. Auf der damaligen Sitzung wurde der Antrag verschoben, weil sich Bürgermeister Peter Graff (FDP) zunächst kundig machen wollte, welche Möglichkeiten es gäbe. Dass es die Sächsische Sicherheitswacht (SSW) für solche Aufgaben gibt, hatten Graff und Förster zu dem Zeitpunkt nicht gewusst.

Hauptkommissar Kummer erläuterte den Vorteil der SSW. „Im Gegensatz zu Bürgern, die ehrenamtlich aufpassen, hat die SSW sogenannte Hoheitsrechte. Sie darf Personalien feststellen, Platzverweise erteilen, Befragungen durchführen und auch Durchsuchen“, erklärte er. Dazu komme, dass die Wächter eine Uniform tragen, ähnlich der der Polizisten, und damit noch deutlicher Präsenz zeigen. Außerdem sei sie in ständigem Kontakt mit der Polizei. Bewaffnet sind die SSW-Leute nicht, nur Pfefferspray und Funkgerät können sie mit sich führen. Bürger haben zwar das sogenannte Jedermannsrecht und dürfen einen auf frischer Tat Ertappten festhalten, bis die Polizei kommt. Mehr aber auch nicht. Und sie könnten sich dabei selbst in Gefahr bringen. Einwohner, die bei der SSW mitmachen wollen, bewerben sich bei der Polizei. Sind sie geeignet, so absolvieren sie einen 60-stündigen Lehrgang und erhalten Schulungen. Und sie bekommen für ihre Arbeit sogar etwas Geld: 5,11 Euro pro Stunde. 40 Stunden im Monat dürfen sie auf Streife gehen. Nach dem Stadtratsbeschluss will die Verwaltung sich nun bemühen, Bürger für diesen Dienst zu gewinnen. „Wir werden unsere medialen Möglichkeiten ausschöpfen, damit sich Interessierte finden“, so Graff. Denn hier liegt das Problem, wie Michael Kummer sagte. Er wünscht sich mehr Unterstützung der Kommunen, damit sich mehr Bewerber anmelden. Längst sind nicht alle Soll- Stellen, die es für die SSW gibt, besetzt.