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2011-12-09

Zuschlag erteilt: Ab März übernimmt K&S (Oberlausitzer Kurier - Kamenz)

von MONIKA LENZ

Der Betreiber des Asylbewerberheims Kamenz steht fest. Den Zuschlag hat jetzt die K&S Kantz Sozialbau und Betreung SE und Co. KG aus Sottrum erhalten. Das Unternehmen betreibt bereits das Heim in der Kamenzer Gartenstraße. Es übernimmt das neue Heim ab März 2012. Lediglich ein Kreisrat stimmte dagegen.

Damit steht auch das Konzept weitgehend fest. Drei Betreuer, russisch- und englischsprachig, werden sich um die bis zu 350 Asylbewerber künftig kümmern. Mindestens einer davon soll eine Frau sein. Nicht wegen irgendeiner Quote, sondern weil sich eine Muslima niemals an einen Mann wenden wird. Ein Gedanke, den Volker Krell vom Unternehmen den Kreisräten darlegt. Erfahrungen die man in den zurückliegenden Jahren gesammelt habe.

"Der Betreiber ist sehr erfahren", zeigt sich Landrat Mihael Harig überzeugt. Bei der Auswahl habe man viel Wert auf das soziale Konzept gelegt, konkret zu 50 Prozent. Darauf konzentriert sich denn auch Volker Krell bei der Vorstellung des Konzepts. Dreibettzimmer, die erste Etage und das Erdgeschoss bleiben Familien vorbehalten, die Räume werden mit Couches und Schrankwänden in "einem vernünftigen Ambiente" ausgestattet, Kinderzimmer eingerichtet. "Wir gehen damit weit über das vom Gesetz geforderte hinaus", so Volker Krell. Das Ganze soll wie eine Wohnung wirken um so etwas wie ein Zuhause zu werden.

Schulnachhilfe werde man anbieten, die Kontakte zu Kindergärten in der Region seien bereits sehr gut, so dass die Kinder schnell die Sprache lernten. Vor allem auf die Kinder zielt die soziale Betreuung, egal ob beim Lernen, Singen, Basteln. Hier greift das Unternehmen auf Vereine und Verbände und deren Erfahrungen zurück. Im Heim wird es zudem einen Mehrzweckraum geben, in dem auch Unterricht abgehalten werden könne. Ein Grillplatz ist vorgesehen, ein Tischtennisraum, ein Kraftraum. Da man nicht selbst Rechtsberatung anbieten dürfe, diese aber besonders nötig sei, werde man hier wieder auf Verbände und Vereine zugehen.

"Hier haben einige bereits ihre Hilfe zugesagt", so Volker Krell. Ob man auch ein Sicherheitskonzept habe, fragt Frank Lüdke (NPD) und bekommt prompt von Juliane Schleppers (CDU) die Gegenfrage. "Sie meinen Sicherheit vor Ihnen?"

Tatsächlich hat das Unternehmen auch daran gedacht. "Gerade auf dem Gebiet der Sicherung der Bewohner ist mehr getan worden als in der Vergangenheit", sagt Volker Krell. Nachts gebe es eine Rufbereitschaft, mit der Polizei habe man sich abgesprochen. Zudem soll ein privates Wachunternehmen eingesetzt werden. Bei Konflikten werde man erst auf Klärung vor Ort setzen, bevor man stärkere Kaliber auffahre. Allerdings rechne er eher nicht damit. "Wir haben kaum Probleme der Bewohner untereinander."

Der Antrag von Kreisrat Maik Förster wird denn auch abgelehnt. Er hatte eine Studie erstellen lassen wollen aus der ein Maßnahmekatalog zu Lernen der deutschen Sprache, Kultur und Rechtsordnung abgeleitet werden sollte. Grundsätzlich eine gute Idee, aber im Prinzip überflüssig, so der Tenor. Deutschunterricht müsse man anbieten. Eine Studie brauche man dafür nicht.