Filme



Aktuelles

2011-12-09

Oberlichtenau hat Zukunft - Tag des Baumes ab 2012

Der Ortschaftsrat hat gestern beschlossen in Oberlichtenau den
Tag des Baumes einzuführen:

Einmal im Jahr, sollen Kinder eine kommunale Fläche bepflanzen. Dadurch werden Kinder kontinuierlich an die Problematik der Bepflanzung herangeführt, es entsteht dadurch Heimatverbundenheit und ein grünes schönes Oberlichtenau mit Nachhaltigkeit, weil unser Dorf Zukunft hat und wir eine lebenswerte Umgebung selbst beeinflussen können.

Interessant:

Der Tag des Baumes wurde am 27. November 1951 von den Vereinten Nationen beschlossen. Der deutsche „Tag des Baumes“ wurde erstmals am 25. April 1952 begangen. Bundespräsident Theodor Heuss und der Präsident der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Bundesminister Robert Lehr, pflanzten im Bonner Hofgarten einen Ahorn (wikipedia).

Tu be Shewat – das neue Jahr der Bäume

Wenn in Deutschland die Silvesterfeier längst vorbei ist, freut sich die jüdische Gemeinschaft auf das Neujahr der Bäume, den Tu be Shewat. Das ist der 15. Tag im Monat Shewat. Der jüdische Kalender ist anders aufgebaut als unserer, aber Tu be Shewat wäre bei uns Ende Januar, Anfang Februar.

Die Geschichte hinter Tu be Shewat ist etwas kompliziert aber so interessant, dass ich sie kurz erzählen möchte. Der Shewat bedeutete in Israel das Ende eines Zinsjahres. Ein Zinsjahr, was ist denn das? Nun, ich erkläre das mal an Hand der deutschen Geschichte. Im Mittelalter hatten die meisten Menschen Angst vor der Hölle. Es gab daher sehr viele Klöster und Kirchen deren Aufgabe es war, für die Menschen zu beten, damit sie in den Himmel kommen. Mönche und Nonnen konnten lesen und waren die einzigen, die richtig beten konnten. Damit sie für die Bauern mitbeten konnten und ihre Zeit nicht mit anderer Arbeit vergeuden mussten, versorgten die Bauern die Nonnen und Mönche mit Nahrungsmitteln. Die Bevölkerung entrichtete an die kirchlichen Einrichtungen das so genannte Zehnt. Ganz einfach heißt das, wenn ein Huhn 10 Eier gelegt hat, durfte man 9 behalten und das 10. Ei musste der Bauer abgeben. Wenn das sehr viele Bauern machen, kamen da schon einige Eier zusammen. Genauso wurde mit Getreide, Kühen oder Obst verfahren. Im jüdischen Glauben ist das ganz ähnlich. Hier soll der 10. Teil einer Ernte an die Leviten verteilt werden. Das ist eine besondere Gruppe der gläubigen Juden, die sehr hohes Ansehen wegen ihrer strengen Gläubigkeit haben..

Aber wie viele Früchte haben denn die Bäume in einem Jahr bekommen? Und wann fängt man an zu zählen und wann hört man wieder auf? In Deutschland wäre das ganz einfach. Im Frühling beginnt man und im Winter hört man auf. In Israel gibt es aber keinen Winter, in dem die ganze Natur einschläft. In Israel gibt es Regenzeiten und Trockenzeiten. Im Monat Schewat endet in Israel die Regenzeit, die Erde ist voller Wasser und der Saft in den Bäumen beginnt nach oben zu steigen. Neues Leben erfüllt die Bäume, sie blühen in den schönsten Farben und bald beginnen neue Früchte zu reifen. Alle Früchte, die aus den Blüten entstanden, die nach dem 15. Schewat zu blühen begannen, mussten damals verzehnt werden. Heute wird dieser Tag als Neujahrstag der Bäume gefeiert. Die Israeliten pflanzen an diesem Tag neue Bäume, denn Bäume sind das Symbol des Lebens und für uns Menschen wichtig.

Um die Verbundenheit mit Israel zu demonstrieren sammeln die Juden am 15. Schewat in Deutschland Geld, um ebenfalls in Israel Bäume zu pflanzen. Außerdem essen sie besonders an diesem Tag Früchte aus Israel. Eine besondere Bedeutung haben dabei die Mandeln. Denn der Mandelbaum blüht in Israel zuerst nach dem großen Neujahrsfest der Bäume.
Könnten wir in Deutschland den Tag des Baumes nicht so ähnlich wirklich feiern?

Daisy Liebau - Baumschreiberin der Baum des Jahres Stiftung