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2011-06-08

Ein Hilferuf aus dem Jemen nach Oberlichtenau -(Sächsische Zeitung - Kamenz)

Von Reiner Hanke
In berührenden Worten schildert ein Araber die schlimme Lage im Land. Der Christliche Verein will helfen.
Einen ungewöhnlichen und zugleich erschütternden Brief erhielt jetzt der Oberlichtenauer Bibelgartenchef Maik Förster per E-Mail aus Sanaa im Jemen. Es ist ein Hilferuf nach Deutschland.

Wie in vielen arabischen Ländern, so brodelt es auch dort. Maik Förster, der auch ein Reisebüro führt, habe von seinem Bekannten und Geschäftspartner im Jemen bis zu dieser E-Mail wochenlang kein Lebenszeichen erhalten. Das Internet war gestört. Eine Bombe sei nebenan eingeschlagen, so die letzte Botschaft: „Wir waren sehr in Sorge.“ Auch der jüngste Brief trägt nicht zur Beruhigung bei. Darin schreibt der Araber live von den Protesten: „ Unsere Revolution dauert jetzt 118 Tage“, so Ali A. Die Demonstrationen in den 17 Bezirken seien je nach der Bevölkerung groß. Ali A. schreibt von Angriffen auf die Demonstranten mit „Panzer und schweren Waffen, Artillerie und Raketen. Weiter heißt es: „Gestern wurden 70 Personen in Taizz getötet und zehn Menschen mit den Panzerketten zermalmt.“ Das Militär beherrsche die Straßen und schüchtere die Leute ein. Aber die „Demos sind noch stärker geworden. In Sanaa, wo wir leben, ist wirklich Krieg.“ Jeden Tag gebe es 40 und mehr Tote „und Hunderte sind verletzt, viele Häuser sind kaputt“. Tausende Familien seien auf der Flucht.

Viele Menschen hungern

Der Krieg treffe vor allem die Ärmsten, ist die verzweifelte Botschaft von Ali A.: „Wir sind ohne Strom, ohne Wasser, ohne Gas. Ich sende Ihnen einen Hilferuf der armen Menschen, die durch den Krieg nichts mehr zum Leben haben, kein Haus mehr. Viele haben nichts zu essen und stehen auf dem Land unter der Sonne.“ Die Menschen hätten sich an ihn gewandt, so Ali Abdullatif, weil er Kontakte ins Ausland habe. Ali A. hat in Dresden studiert, und beherrscht deshalb die deutsche Sprache so gut. So fasste er sich ein Herz und schrieb nach Oberlichtenau an Maik Förster. Der lernte den Araber auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin kennen. Die Kontakte pflege er seit zwölf Jahren und habe schon manchen reiselustigen Kunden an den Branchenkollegen vermittelt. Daran ist derzeit nicht zu denken.

Aber Maik Förster will gern die Bitte aus Sanaa erfüllen, den Menschen zu helfen: „Wenn Sie einige Leute kennen, die ein Herz für die armen Menschen haben“, so Ali A. am Ende seiner Zeilen. Wer helfen möchte, wendet sich am besten per Telefon an den Christlichen Verein Oberlichtenau unter 03595545888.