2011-02-19
Aufruf zur Bürgerchronik für die Stadt Pulsnitz
Der Stadtrat am 15. März 2011 möge folgende Idee aufgreifen:
Aufruf zur Bürgerchronik
Am 16. März 1955 verkündete das Ministerium des Innern der "DDR", Staatssekretariat für Innere Angelegenheiten, eine Anordnung über die Führung von Ortschroniken.
Die Chronikarbeit war politisch determiniert. Gerade deshalb hatte sie auch einen hohen Stellenwert. "In jeder Stadt und jeder Gemeinde ist eine Ortschronik zu führen.
Mit Abschluß des Einigungsvertrag vom 31. August 1990 wurde die Verpflichtung zum Führen von Ortschroniken außer Kraft gesetzt. Eine Verpflichtung der Gemeinden, Ortschronisten zu bestellen, ist nicht mit dem verfassungsrechtlichen Grundsatz der kommunalen Selbstverwaltung zu vereinbaren.
Seit über 20 Jahren wird in Pulsnitz keine Chronik nach chronistischen Grundsätzen erstellt.
Eine Gemeinde, die keine Chronik führt, ist wie ein Mensch, der sein Gedächtnis verliert.
Wir haben in Pulsnitz den Stadtanzeiger. Dieser berichtet über Beschlüsse des Stadtrates und aus den Vereinen. Der Anzeiger wird jahrgangsweise gebunden und ist dadurch eine Art Ersatzchronik. Wenn die Bürger der Stadt Pulsnitz den Stadtanzeiger als eine Chronik in Zeitungsform begreifen, dann entsteht eine für die Stadt kostenneutrale Bürgerchronik, die von der Bevölkerung im Sinne der kommunalen Selbstverwaltung erstellt wird.
Das heißt, wenn Sie aus dem Privatbereich, als Firma, Schule oder Verein chronikrelevante Ereignisse wissen, dann erstellen Sie einen kleinen Text und geben diesen bitte an die Stadtverwaltung.
Beispiel: Ein Foto von vor 20 Jahren und an selber Stelle ein Bild von heute können eindrücklich die Geschichtslücken zur Stadtentwicklung im Stadtanzeiger dokumentieren.
Wenn Sie Episoden oder Ereignisse zu Papier brignen entwickelt sich unser Stadtanzeiger zu einer echten Bürgerchronik. Dadurch können wir alle und die nachrückenden Generationen an unserer örtlichen Geschichte teilhaben.
Stadtrat Maik S. Förster (Christen für Pulsnitz)