2011-02-05
KR Förster positioniert sich zur Rentsch- Stasi Diskussion
Die friedliche Revolution ist erst erfolgreich beendet, wenn der letzte IM entweder aus öffentlichen Ämtern / Dienst entlassen wurde, oder (und das wäre der bessere Weg) ehemalige IMs Schuld eingestehen - dann sollte so ein Bekenntnis akzeptiert werden.
Für Frau Rentsch gilt wie für jeden im Rechtsstaat die Unschuldsvermutung.
Zudem sollte die Akte mit allem Für und Wider offen gelegt werden, damit sich jeder selbst ein Bild machen kann.
Als Kreisrat habe ich den Kontakt mit Frau Rentsch gesucht und für einen Dialog eine Zustimmung erhalten.
Zudem führt Frau Rentsch aus: Kreisrätin Rentsch.
Um sich selbst ein Bild zu machen, sollte jeder Kreisrat sich selbst ein Bild machen dürfen.
Frau Rentsch war in der CFK engagiert. Jeder engagierte Christ in der "DDR" wußte, dass dies eine von der "DDR" gesteuerte Unterwanderung der Evang. Kirchen war, und in Königswartha war diesbezüglich ein Hochburg. Deshalb wurde dieser Ort von den Jungen Gemeinden etc. sehr gemieden.
Christliche Friedenskonferenz - CFK
Dieser Fakt sollte genau ausgewertet werden, auch anhand der Archive im Landkreis von der ehemaligen Abteilung Kirchenfragen. Es fällt mir schwer zu glauben, dass Frau Rentsch die Stasi-Unterwanderung der CFK nicht gemerkt haben soll. Ebenso ist denkbar, dass Frau Rentsch über die CFK in die Fänge der Stasi gerutscht und dafür missbraucht wurde. Genau dies sollte exakt aufgearbeitet werden.
Demokratie muss diesen Prozess aushalten. Es ist falsch, den Linken zu folgen mit der Forderung, nach 20 Jahren die Diskussion darüber beenden zu wollen. Es ist genauso falsch, es einfach abzutun mit der Unterstellung der CDU, sinngemäß: Wenn man demoktatisch nicht an die Macht gekommen ist, bemüht Frau Rentsch Gerichte. Das darf sie machen, dafür sind wir ein Rechtsstaat und haben hoffentlich für allezeit den Unrechtsstaat überwunden.
Die rein juristische Situation mag so sein, dass man Frau Rentsch
nichts anhaben kann - Moral ist kein wirklicher Rechtsbegriff. Hier geht es im Kern nicht um Formalien, sondern um Aufarbeitung von Schweinereien in einer Diktatur anhand der Biografie von Frau Rentsch - als Opfer oder Täterin.
Und genau das gilt es vorurteilsfrei herauszubekommen.
Schön wäre, wen Frau Rentsch sagt, dass sie gedrängt wurde .... und immer mehr in diese Arbeit verstrickt wurde und eigentlich Gutes wollte und heute merkt, wie sie dieser Geschichte auf den Leim gegangen ist...wie Akten mit Wissen oder Nichtwissen, gefälscht oder im Original...Auch wenn Frau Rentsch das alles gewinnt und im Amt bleibt, entsteht doch kein innerer Frieden, für keinen der Beteiligten - weder für Kläger noch Beklagte.