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2009-01-06

Kreisrat will keine Asylheime mehr im Kreis (Sächsische Zeitung - Kamenz)

Der fraktionslose Maik Förster schlägt die dezentrale Unterbringung aller Asylbewerber vor.

Oberlichtenau. „Die Asylbewerberheime des Landkreises Bautzen werden geschlossen“ – diesen Antrag will der fraktionslose Kreisrat Maik Förster aus Oberlichtenau am nächsten Montag in den Sozialausschuss einbringen, der die künftige Unterbringung von Asylbewerbern im Landkreis für den Kreistag vorberatend thematisiert. Förster schlägt stattdessen die „dezentrale Unterbringung“ der Asylsuchenden „in den Städten und Gemeinden“ des Kreises vor. Dafür solle ein Schlüssel für die Aufnahmekapazität erstellt werden, der sich an der Bevölkerungsanzahl orientiert.

Mit gemeinnütziger Arbeit

Die Unterbringung, so Förster, solle nach Kriterien des sozialen Wohnungsbaus erfolgen. „Die derzeitigen Wohnheime werden nach und nach freigezogen und nach Auslaufen der Betreiberverträge stillgelegt“, fordert der Kreisrat. Außerdem regt er an, die Asylbewerber „in die gemeindlichen Bauhöfe zur gemeinnützigen Arbeit“ zu integrieren.

Försters Begründung: „Menschen, die nach politischer Verfolgung oder Vertreibung Zuflucht in der Bundesrepublik Deutschland und im Landkreis Bautzen suchen, haben ein Recht auf menschenwürdige Unterbringung, Betreuung, Versorgung und Integration.“ Die erheblichen Kosten, wenn die Heime in Seeligstadt (200 000 Euro) oder Kamenz (500 000 Euro) saniert würden, könnten gespart werden. Außerdem sei davon auszugehen, dass die Anzahl der Asylbewerber in den nächsten Jahren kontinuierlich abnimmt. (SZ)