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2010-10-14

Förster will Sporthalle übernehmen ? OR-Telegramm

Dieses Gerücht kursiert gerade im OT Oberlichtenau und bescherte am 13. Oktober dem Ortschaftsrat Oberlichtenau 23 zum Teil aufgebrachte Besucher der SG Oberlichtenau e.V.
Was ist an dieser Geschichte dran?
Stadtrat Förster befürwortet das im Stadtrat diskutierte Konsolidierungsprogramm in Sachen Haushalt, um von 9 Mio Euro Schulden herunter zu kommen. Da gibt es keine Diskussions-Tabus. Ein Thema darunter ist, dass Vereine städtische Objekte übernehmen sollen.
Die Jahn-Sporthalle im OT Oberlichtenau macht rund 20.000 Euro Verlust pro Jahr, welche von den Pulsnitzer Bürgern aufzubringen sind.
Die Bürgerinitiative Schule bleibt e.V. hat in einer Vorstandssitzung im Sommer 2010 beschlossen, sich dieser Herausforderung an bürgerschaftlichem Engagement zu stellen. Deshalb wurde vom ehrenamtlichen Geschäftsführer des Schul-Vereins, Maik S. Förster, eine ANFRAGE (!) an den Bürgermeister gestellt, wie denn die Konditionen in Bezug auf die Oberlichtenauer Jahn-Sporthalle seien, um langfristig damit den Grundschulstandort zu sichern.
Dies führte dazu, dass auf die Tagesordnung des OR dieser Punkt fälschlich als Antag des Schulvereins zur Übernahme der Sporthalle erschien.
Nachdem Förster dies sachlich in der öffentlichen Sitzung dargestellt hat, erteilte der OR-Vorsitzende Pabst dem SG-Vorsitzenden Dr. Bieger das Wort.
Dieser führte unter Beifall der Besucher aus, dass er sich nur eine kommunale Trägerschaft der Sporteinrichtung vorstellen kann.
In der anschließenden Bürgerfragestunde wurden wenig Fagen gestellt, sondern stattdessen Beschimpfungen gegenüber Stadtrat Förster und dem Schulverein formuliert. Der ehemalige Sportlehrer Gottfried Wünsche tat sich dabei besonders hervor. Keiner der angereisten Sportfreunde hatte einen konstruktiven Vorschlag, wie die Verluste der Hallenbetreibung minimiert werden könnten.
Dabei zeigen andere Vereine aus dem OT Oberlichtenau, dass es durchaus möglich ist, kommunale / öffentliche Objekte zu tragen:
Der Jugendclub e.V. mit seinem städtischen Jugendclubhaus, der Imker- und Heimatverein mit dem Bienenmuseum, die beiden Christlichen Vereine mit dem Jugendzentrum und dem Bibelgarten. Und nicht zuletzt der Spielmannszug mit der geplanten Übernahme der Trägerschaft für das neue Musikzentrum.
Die Vertreter des größten Vereins des Ortsteils, der SG Oberlichtenau, versuchten darzulegen, dass rund 200 Mitglieder nicht in der Lage seien, die 1964 durch freiwillige und unbezahlte Arbeiten errichtete Sporthalle nicht nur zu nutzen, sondern diese auch selbst zu tragen.

Besonders prekär war die Tatsache, dass Sportfreund Klaus Großmann über eine geschlossene (!) Sitzung des Stadtrates Pulsnitz informiert worden war, wonach es Überlegungen gibt, die Sporthalle Oberlichtenau als Sportstätte ganz zu streichen, um damit eine Förderung für die Sportstätte "Kante" zu ermöglichen.

Immerhin hat dies alles die Diskussion entfacht, über alternative Betreibermodelle nachzudenken. Das, was sich zum Erhalt der Jahn-Sporthalle der Schul-Verein zutraut, sollte zuallererst durch die Sportfreunde selbst angepackt werden.

Spätestens zum 2014 bevorstehenden 50jährigen Hallenjubiläum sollten die Sportfreunde ein neues Kapitel der Vereinsgeschichte aufschlagen. Das, was die Väter des Oberlichtenauer Sports unter widrigen Bedingungen im Kommunismus geschafft haben, über 30.000 ehrenamtliche Stunden zu leisten und rund 15.000 Mark an Spenden zur Errichtung der Halle überhaupt aufzubringen, sollte Ansporn genug sein, jetzt unter marktwirtschaftlichen Bedingungen dieses Objekt selbst zu tragen, zu gestalten und fortzuentwickeln.