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2010-05-20

Ich habe einen Traum: Regierungskrisengipfel im Kanzleramt (Hartmut Steeb)

Angesichts des dramatischen Einbruchs der Geburtenrate ist „Weiter so“ tödliche Medizin

Jetzt steht fest, was vorhersehbar war: Die Geburtenrate ist weiter dramatisch eingebrochen. Dass wir 2009 die niedrigste Geburtenzahl seit Jahrzehnten einfuhren, muss die Alarmglocken läuten lassen. Denn im Gegensatz zu allen anderen uns mitunter aufschreckenden Katastrophenmeldungen haben wir es hier mit einem Super-GAU zu tun, der längst vorhersehbar war und der ohne rasche langfristige Gegenmaßnahme konsequent zum Aussterben der Bevölkerung in Deutschland führt.

Ich träume davon, dass die Bundeskanzlerin jetzt zu einem Krisengipfel ins Kanzleramt einlädt. Denn alle Karten müssen jetzt auf den Tisch. Der Offenbarungseid ist zu offensichtlich, dass die Familienpolitik seit Jahrzehnten das natürliche Ziel verfehlt: Mut zum Kind, Mut zur Familie. Darum müssen jetzt auch endlich andere Ratgeber her, die sich in Sachen Familienpolitik nicht mehr von nur vordergründigen Interessen der Wirtschaftspolitik leiten lassen und erst recht nicht von den Interessen der Selbstverwirklichung der heute lebenden Generation, sondern die langfristige nachhaltige Interessen in den Vordergrund stellen. Unser Land braucht Kinder. Kinder brauchen Eltern. Eltern brauchen Zeit. Wer sich vollzeitlich für Kinder Zeit nimmt, darf nicht mehr länger mitleidig begleitet, wirtschaftlich benachteiligt, als „Heimchen am Herd“ verspottet und sozialrechtlich diskriminiert werden. Eine alternative Familienpolitik ist möglich. Die Vorschläge liegen bereit. Worauf warten wir noch?

Aschewolken, Griechenland, Milliardenverschuldung – wichtige Themen. Aber wenn wir unsere Hausaufgabe der Familienpolitik nicht endlich entschieden angehen, fehlen uns künftig die Menschen, die die Herausforderung der Zeit schultern können. Darum ist rascher Abschied vom ideologischen Ballast unserer Gesellschaft nötig und Konzentration auf das Wesentliche. In der Familienpolitik einfach auf dem eingeschlagenen weiterzugehen unter dem Motto „Weiter so!“ würde bedeuten, weiter die tödliche Medizin der Selbstverwirklichung einzunehmen und die Zukunft unserer Gesellschaft noch weiter aufs Spiel zu setzen. Man darf sich dabei nicht damit vertrösten, dass die Geburtenrate von etwa 1,35 Kinder pro Frau nicht noch weiter abgenommen habe und die Zahl der gebärfähigen Frauen natürlich gesunken sei und es deshalb normal sei, dass die Geburtenzahl abnehme. Die Kenntnis der Grundrechenarten müssten eigentlich dafür ausreichen, dass wir jetzt ein nachhaltig wirkendes Sofortprogramm brauchen, das darauf zielt, die Geburtenrate mindestens auf 2,1 zu erhöhen. Nur so könnte die katastrophale Talfahrt wenigstens in 25 bis 30 Jahren gestoppt werden. Alles andere hilft nicht! Darum brauchen wir jetzt den Krisengipfel für eine neue Familienpolitik!

Hartmut Steeb

Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz


Förster: Meine vollste Unterstützung für diese Aktion