Filme



Aktuelles

2010-04-22

Stadtrat beschließt höhere Badpreise (Sächsische Zeitung - Kamenz)

Von Reiner Hanke
Die Stadt Pulsnitz rechnet im kommenden Jahr mit Einnahme-Verlusten von bis zu 1,5 Millionen Euro. Seit die Ausmaße der Finanzklemme bekannt sind, geht der Sparkommissar im Rathaus um. Auch kleine Beträge sollen das gigantische Loch stopfen helfen. Dabei rückten jetzt – noch rechtzeitig vor Beginn der Badesaison – die Preise für das Walkmühlenbad in den Fokus des Stadtrates. Dienstagabend beschloss das Gremium, die Preise anzuheben. Die verdoppeln sich damit in einigen Positionen, allerdings auf einem sehr niedrigen Niveau. So zahlen Kinder künftig statt 50Cent einen Euro und Erwachsene 2 Euro statt bisher 1,50 Euro für die Tageskarte. Der Preis für die Kinder-Jahreskarte verdoppelt sich ebenfalls. Die Stadt verspricht sich davon Mehreinnahmen von 8000Euro. Immerhin hat Pulsnitz in den vergangenen acht Monaten mit einer Summe von gut 150000 Euro auch einiges ins Bad investiert – unter anderem in die Sanierung des Beckenrandes, der Freitreppe und der Platten um den Sprungturm. Die Arbeiten sind mittlerweile fast abgeschlossen.

Die Mehreinnahmen kommen natürlich nur, wenn die Stadt wieder mit einer Zahl von 21000Besuchern wie 2009 rechnen kann, so Bauamtschef Ralf Kanitz. Im Vorjahr flossen knapp 15000 Euro aus Eintrittsgeldern in die Stadtkasse.

Etwas Kritik kam aus der CDU-Fraktion. Kinder müssten 100Prozent, Erwachsene nur 25Prozent mehr bezahlen, so Kay Kühne. Das sei unausgewogen. Maik Förster (Christen für Pulsnitz) schätzte ein, das der Eintritt aber auch künftig in keinem Verhältnis zu den Ausgaben der Stadt für das Bad stehe, was jeder wissen sollte. 120000 Euro schieße die Stadt jährlich zu, um den Badbetrieb zu erhalten. Der Pulsnitzer Eintritt sei immer noch wesentlich günstiger, als in anderen Bädern der Region, sagte Förster. Der Aufschlag sei für jede Familie tragbar, erklärte Bürgermeister Peter Graff (FDP). Letztlich mag der Betrag zwar wie ein Tropfen auf den heißen Stein erscheinen, „aber wir wollten moderat rangehen“, so Graff. Letztlich müsse die Stadt jede Möglichkeit ausloten, um die finanzielle Lage zu verbessern. Der Beschluss ist quasi der Auftakt für eine Reihe von Veränderungen, die die Stadt plant, um Einnahmen zu steigern oder Ausgaben zu bremsen. Dabei geht es z.B. auch um Gebühren für die Bibliothek. Das Ausleihen ist bisher kostenlos. In einem der nächsten Verwaltungsausschüsse werde über eine Jahresgebühr beraten, erklärt der Rathauschef. Der Vorschlag aus der Verwaltung liege bei 5Euro. Die Kosten der Sportanlagen – z.B. Sporthalle Hempelstraße – stehen ebenfalls zur Debatte. Derzeit werde mit den Vereinen über künftige Betreibermodelle diskutiert. In 14Tagen sollen Ergebnisse vorliegen.

Weitere Badpreise – Kurzbader: 50Cent Ki., 1€Erw.; Jahreskarte: 20€Ki., 40€Erw.; Garderobe: 1€; Duschen: 1€