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2008-12-12

Räte kritisieren Nitzsche nach dessen Ausfällen

Freitag, 12. Dezember 2008
(Sächsische Zeitung)

Der Bundestagsabgeordnete ist unter Druck. Er will sich mit Stadtrat Jörg Stern, der ihm Rassismus vorwarf, zu einem Gespräch treffen.

Der Oßlinger Bundestagsabgeordnete und Kreisrat Henry Nitzsche ist wieder mal in der Bredouille. Er hatte in der vergangenen Woche seine Kandidatur für das Amt des Ausländerbeauftragten des Landkreises bekannt gegeben und dabei mit bekannt markigen Worten sein mögliches Aufgabenfeld sehr einseitig interpretiert: „Der Ausländerbeauftragter sollte sich in erster Linie darum bemühen, den hier ansässigen Ausländern bei der Organisation ihrer Heimreise behilflich zu sein.“ Das hat ihm einen öffentlichen Rassismus-Vorwurf des Kamenzer Stadtrates Jörg Stern und den Austritt des Kreisrates Maik Förster aus seinem Wahlbündnis eingebracht.

Linken-Kreisrat lobt Förster


Nitzsche bedauert den Austritt Försters und sucht nach Gründen, die in der Austrittserklärung Försters nicht zu finden sind. So habe sich der selbstständige Unternehmer wohl unter Druck gesetzt gefühlt. Diese Interpretation wiederum brachte den Linken-Kreisrat Lutz Grzonka aus Kamenz auf die Palme: Seit 2002 arbeite er mit Maik Förster im CV Oberlichtenau zusammen. „In dieser Zeit habe ich ihn schätzen gelernt, auch wenn ich seine politischen Ansichten nicht teile.“ Noch nie hätten Druck oder wirtschaftliche Interessen Förster davon abgehalten, für seine Ideale einzustehen. „Maik sagt seine Meinung immer, auch gegen massiven Widerstand.“ Offenbar habe er seine Mitgliedschaft im AFV-Bündnis einfach „nicht mehr mit seinen Idealen vereinbaren“ können, so Grzonka.

Angespannt ist derzeit das Verhältnis besonders zwischen Grünen-Stadtrat Jörg Stern aus Kamenz und Nitzsche. Wie der Oßlinger mitteilt, wolle und könne er den Rassismus-Vorwurf in einem Leserbrief der SZ Kamenz so nicht stehen lassen. Er suche nun das klärende Gespräch mit Stern. (SZ)