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2009-08-28

Ein Einzelkämpfer will in Sachsen mitmischen (Sächsische Zeitung - Kamenz)

Von Carolin Barth

Maik Förster sucht in der Waldarbeit einen Ausgleich zum Büroalltag. Er heißt nicht nur Förster, sondern ist auch ganz praktisch einer. Zwei Vereine und sein Privathaus versorgt er mit Feuerholz aus dem eigenen Wald. Foto: R. Plaul
Maik S. Förster will den Schwung in den Landtag mitnehmen. Innerhalb eines Jahres schaffte es der Oberlichtenauer Bibelgärtner in den Ortschaftsrat über die Liste Bibelgarten, in den Pulsnitzer Stadtrat über die Liste Christen für Pulsnitz und sitzt als Fraktionsloser im Kreistag. „Die Wahlerfolge motivierten mich zum Antreten als Direktkandidat im Wahlkreis 53.“ Ganz bewusst bleibt er parteilos, will sich im Landtag als Einzelkämpfer für Bürger direkt und schnell einbringen, ohne auf Zuspruch einer Partei im Rücken zu hoffen. „Ich merke, dass ich im Kreistag zügig Punkte auf die Tagesordnung bringen kann. So forderte ich DSL für ländliche Gebiete. Nun gibt der Landkreis eine Studie in Auftrag, die untersucht, wie es zu verwirklichen ist. Das ist für mich praktizierte Demokratie, die Ergebnisse bringt ohne lange Diskussionen.“ Er sei ein Querdenker, sagt der gelernte Elektroinstallateur, der als junger Christ von der Stasi bespitzelt wurde, für das Ende der DDR montags auf die Straße ging und nach der Wende eigene Ideen frei verwirklichen konnte. „Bereits 1990 gründete ich eine Firma, die heute Internetseiten gestaltet. Das prägte mich. Ich bin ein Verfechter der Sozialen Marktwirtschaft. Sie darf nicht gefährdet werden, die Vernichtung von Steuergeldern für Bankenrettungen muss gestoppt werden.“

Seit 2000 führt der vierfache Familienvater den Reiseveranstalter Evangtours, etablierte den Bibelgarten als Ziel für bislang 20 000 Gäste. „Ich bin Unternehmer, Familienmensch, Ehrenamtler und Touristiker. Wer nicht wenigstens ein Unternehmen gegründet hat und Probleme der Arbeitgeber kennt, sollte nicht im Landtag sitzen. Theoretiker gibt’s dort genug.“ So setzt er in diesen Bereichen seine Schwerpunkte: Für mehr Arbeit, für bessere Familien- und Bildungspolitik. Als unabhängiger Direktkandidat will der 44-Jährige die Belange seiner Region in den Fokus rücken. Ihm liegt am Herzen, die Abwanderung junger Menschen aus den Dörfern zu verhindern. „Das gelingt, wenn Orte attraktiv bleiben und Arbeit bieten. Nur dann werden Familien gegründet.“

„Für unsere Region verspreche ich mir Aufwind von meiner Idee einer Seenlandbahn, die auf vorhandenen Gleisen zwischen Dresden und Hoyerswerda unterwegs ist. Sie befördert Touristen weg vom überlaufenen Elbtal ins Lausitzer Seeland.“ Das stärke die Wirtschaft vor Ort. Förster will auch Direktvermarkter unterstützen. „Energie und Nahrung müssen vor Ort produziert werden, das spart Transportkosten, erhält Arbeitsplätze, macht uns von Weltmarktschwankungen unabhängig.“ Sachsenweit unterstützt Förster die Förderung von Privatschulen, um den Wettbewerb unter den Schulen zu erhöhen und damit die Unterrichtsqualität zu verbessern.

Auch mit gekürzten Diäten

Außerdem wird sich der Kandidat dafür einsetzen, dass Gebühren für die Schülerbeförderung vom Freistaat getragen werden. „Schüler auf dem Land sind benachteiligt, das muss sich ändern“, so Förster. Sachsenweit müsse es für Kinder zudem kostenfreies Obst in den Pausen geben. Das stärke ihre Gesundheit und die lokale Landwirtschaft.

„Auf Landesebene müssen wir zudem vermeiden, dass an der Schraube für die GEZ-Gebühren weiter gedreht wird. Der Freistaat muss da einen Riegel vorschieben.“ Er sei eben ein Praktiker, sagt Maik Förster. Er will es mit seinen Ideen in den Landtag schaffen, auch wenn Diäten dort um 20 Prozent gekürzt würden. Das fordert er für alle Abgeordneten nämlich auch.

Zur Person


Maik Siegmund Förster wurde am 22. September 1964 geboren.

Nach der 10. Klasse lernte er Elektroinstallateur und später Touristikfachwirt. Er ist heute Geschäftsführer der Evangtours GmbH, einer Internetfirma und vom Bibelgarten.

Seit 2008 ist Maik Förster fraktionsloser Kreisrat, seit 2009 ist er Pulsnitzer Stadtrat und gehört dem Ortschaftsrat Oberlichtenau an.

Maik Förster ist seit 1990 verheiratet und hat vier Kinder.

www.maik-foerster.de