Filme



Aktuelles

2023-08-13

Sonntagsgedanken zur Kirche Großröhrsdorf

Seit 2008 sitze ich im Kreistag Bautzen, auch für die Stadt Großröhrsdorf. Vermutlich habe ich dort Wählerstimmen bekommen, weil es eine ganze Reihe Verbindungen gibt. Seit meiner Jugend gibt es durch die damalige Junge Gemeinde freundschaftliche Beziehungen in das Rödertal, 7 Jahre war ich Betriebselektriker bei „Freudenbergs“. Im Bildungsausschuss des Landkreises konnte ich den Namen Sauerbruch für das Gymnasium durch Beziehungen nach Yad Vashem „retten“. Unsere Tochter heiratete 2017 in der Kirche Großröhrsdorf.

Deshalb bin ich vom Brand der Kirche mit betroffen und immer noch fassungslos.
In solchen Momenten suche ich gerne nach Hoffnung und Ermutigung in der Bibel. Ein inspirierendes Beispiel für den Wiederaufbau ist die Geschichte des biblischen Nehemia und des Wiederaufbaus des Jerusalemer Tempels.

Nehemia bittet den König um Erlaubnis, aus dem Exil in Babylon nach Jerusalem zurückzukehren, um die Stadtmauern wieder aufzubauen und den zerstörten Tempel wieder zu errichten. Dies geschah 468 v.Ch. Er organisiert die Menschen vor Ort. Und mobilisiert alle zur Verfügung stehenden Ressourcen: Einige geben Geld, einige behauen Steine, einige bauen Mauern, einige sorgen sich um die Verpflegung, einige planen das Bauwerk – kurzum: Jeder hilft nach seinen Möglichkeiten mit. Er inspiriert sie, gemeinsam am Wiederaufbau zu arbeiten. Trotz vieler Herausforderungen, Widerstände und Bedrohungen setzt Nehemia seinen Plan mit Entschlossenheit und Vertrauen in Gott um.
Rund 500 Jahre dauerte die zweite Temperperiode bis die Römer diesen erneut zerstörten.

Hier sind einige Ermutigungen aus der Geschichte Nehemias, die auf den Wiederaufbau unserer Kirche angewendet werden können:

1. Vision: Nehemia hatte eine klare Vision und fühlte sich von Gott berufen, die zerstörte Stadt und den Tempel wieder auf zu bauen.

2. Mut: Nehemia stand vor vielen Hindernissen, aber er ließ sich nicht entmutigen.

3. Gemeinschaft : Nehemia involvierte die Gemeinschaft und arbeitete gemeinsam mit den Menschen vor Ort. Der Wiederaufbau war eine gemeinschaftliche Anstrengung.

4. Vertrauen auf Gott: Nehemia vertraute auf Gottes Führung und Schutz während des gesamten Prozesses.

5. Langer Atem: Der Wiederaufbau erforderte Zeit und Geduld. Nehemia gab nicht auf.

Die Geschichte Nehemias zeigt, dass der Wiederaufbau des Tempels nicht nur eine physische, sondern auch eine geistliche und politische Dimension erfüllen kann.

1. Zusammenhalt, Überwinden von Spaltungen: Die Zerstörung des salomonischen Tempels und der Mauern war ein Zeichen der Spaltung und Schwäche. Der Wiederaufbau half, diese Spaltungen zu überwinden. In Großröhrsdorf könnte der Wiederaufbau symbolisch für das Überwinden von politischen Spaltungen und das Schmieden einer gemeinsamen Vision stehen – dabei denke ich an die Hochwasserhilfe 2002 in Dresden, als Sandsäcke von allen Menschen, gleich welcher politischen oder religiösen Auffassung, gemeinsam befüllt wurden...

2. Infrastruktur und Institutionen: Der Wiederaufbau der Kirche kann zeigen, dass die Iinstitutionen funktionieren, Landeskirche, Stadt, Bauamt, Denkmalschutz, Politik werden an einem „Strick ziehen“ , müssen.

Gedanken aus dem Urlaub, Batumi /Georgien, an Stelle eines Gottesdienstbesuches am Sonntag den 13. August 2023, Maik S. Förster