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2011-02-18

Sächsische Zeitung - Kamenz zum Vertrag Stadt - TSV

Der Turn- und Sportverein Pulsnitz 1920 (TSV) übernimmt jetzt die Eigenverantwortung für die Sportanlagen an der Hempelstraße. Das hat der Stadtrat Pulsnitz mehrheitlich beschlossen.

Der TSV ist damit ab dem 1.März 2011 verantwortlich für alles, was das von ihm übernommene Gelände betrifft. In den Händen der Stadt verbleibt nur die Sporthalle Hempelstraße. Alle Außenanlagen, auch Fußballplatz und Hartplatz sowie das Vereinsheim übernimmt der TSV. Instandhaltung, Bewirtschaftung, Nutzung, alles liegt nun in den Sportlerhänden. Auch das Inventar, etwa Rasenmäher, Linienzieher, Einrichtungen und vieles mehr gehen kostenlos an den TSV. Der Nutzungsvertrag hat eine Laufzeit von drei Jahren.

Trotz dem, dass der Vertrag lange vorberaten wurde und einige Male verändert, hatten zwei Stadträte noch Fragen. Maik Förster (Christen für Pulsnitz) wollte wissen, weshalb es eine Klausel im Vertrag gibt, die dem TSV die Untervermietung verbietet. „Die wollen doch auch Geld verdienen und umso mehr da reinkommt, um so weniger muss die Stadt zuschießen“, wunderte er sich. Bürgermeister Peter Graff (FDP) sagte dazu, dass das der Verein so gewollt habe. Die Betreibung solle nur gemeinnützig und nicht kommerziell sein. „Damit sind wir mitgegangen, es ist eine Absprache“, sagte das Stadtoberhaupt.

Offene Fragen

Ganz andere Schwierigkeiten mit dem Vertrag hatte Rolf Wimmer (Linke). „Ich bin seit Jahrzehnten mit dem Sport verbunden und sehe die Anlage an der Hempelstraße als etwas Gewachsenes. Sie zu teilen halte ich für imageschädigend. Und wir geben es aus unserer Hand“, sagte der Stadtrat. Und er hatte Fragen. Wieso das Inventar kostenlos abgegeben würde, und was passiere, wenn diese Geräte „versilbert“ würden? Wieso es Parkplätze im Stadiongelände geben solle, noch dazu private? Wieso werde die Laufzeit auf drei Jahre festgeschrieben, wo doch erst einmal ein Probejahr sein sollte? Am schwerwiegendsten war die Frage nach dem finanziellen Nutzen für die Stadt. „Wer bekommt das Geld aus den Nutzungsgebühren, in Anbetracht dessen, dass es kein Verlustgeschäft für die Stadt sein soll. Das waren rund 10000 Euro im Jahr, die die Sportler und Schule zahlten. Die fallen nun weg“, rechnete Rolf Wimmer vor. Und einen Zuschuss gibt die Stadt immer noch, 2500 Euro im Monat, 30000 Euro im Jahr. Nach Adam Ries kostet das Sportareal die Stadt nun 10000 Euro mehr im Jahr als bisher.

Der Bürgermeister war, wie auch einige Räte, etwas ratlos und sagte, „Es ist bedauerlich, dass diese Fragen jetzt, in der beschließenden Sitzung, kommen. Es wäre im Vorfeld besser gewesen, zumal wir lange vorberaten haben.“ Da Rolf Wimmer aber nur diese Fragen beantwortet haben und nicht mit Anträgen in die Beschlussfassung eingreifen wollte – er stimmte später lediglich gegen diese Vorlage –, konnte alles beschlossen werden. Zu den Fragen will sich der Bürgermeister später schriftlich äußern. Im Nachgang der Sitzung sagte Kämmerin Karin Füssel zu den finanziellen Belangen: „Die Stadt spart dadurch derzeit nichts, das Einsparpotential ist ein zukünftiges, denn die Kosten, die durch nötige Sanierungen und andere Arbeiten auf uns zukämen, trägt nun der TSV.“

In der Stadtverwaltung besteht die Hoffnung, dass durch die Eigenverantwortung des Vereins auch Eigeninitiative zum Erhalt und zur Verbesserung der Anlage entsteht.

Verein will ranklotzen

„Wir vom Verein freuen uns sehr und wollen richtig ranklotzen. Es ist mehr Verantwortung, aber auch die Lust, das Eigene zu pflegen“, sagte der Trainer der ersten Fußballmannschaft Sebastian Kachlock. Es sei auch abgesprochen, dass alle Mitglieder Arbeitsstunden leisten. „Es ist in den vergangenen Jahren nicht viel gemacht worden. Da besteht Nachholebedarf. Und wir freuen uns auch auf unser Vereinsheim, damit wir nach dem Spiel dort mal ein Bier trinken können oder Fußball schauen“, so der Trainer.


Anmerkung Förster:
Im Stadtrat wurde dieser Vertrag zu keiner Zeit behandlet.
Möglicherweise hat sich ein Ausschuß, dem ich nicht angehöre, damit befaßt.
Sollte der Vertrag dort vorbehandlet worden sein, kann man nicht darauf vertrauen, dass dieser dann durch den Rat gewunken wird. Dann bräuchte der Stadtrat nicht mehr zusammenkommen oder verkommt zur NATIONALEN FRONT wo alle einer Meinung sein müssen.

Hinweis:
Förster war der Vorreiter, dass Sportanlagen und andere kommunale Einrichtungen, in die Hände von Vereinen gelegt werden. Damit wird die Stadt entlastet und es werden viele Akivitäten freigelenkt.

Fazit:
Mit dem schlechten Vertrag wird solch eine Entwicklung gebremst und es kostet der Stadt derzeit mehr als vorher.