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2011-10-09

Wer braucht so einen Internet-Stadtplan? (Sächsische Zeitung - Weiswasser)

Von Thomas Staudt

Nur wer bereit ist zu zahlen, erhält einen Eintrag auf der Karte. Das geht auch anders.
Das Internet wird als Informationsplattform immer wichtiger. Auskünfte werden heute nicht mehr nachgeschlagen, sondern gegoogelt. Das Angebot der Firma Revilak mit Sitz in Freising bei München, einen interaktiven Stadtplan für die Weißwasser-Homepage zu erstellen, kam der Stadt deshalb gerade recht. Aber wer nutzt den Plan, und wer zahlt die Zeche? Vor- und Nachteile.

Wie funktioniert ein interaktiver Stadtplan?

Wer den Plan über die Internetseite von Weißwasser aufruft, erhält eine Übersicht über das Straßennetz der Stadt mit den üblichen Einträgen. Der Nutzer kann Kartenreiter von städtischen Einrichtungen oder privaten Firmen per Mouseclick aufrufen und erhält nähere Informationen oder wird über eine Verlinkung zur entsprechenden Homepage geleitet. Für die Stadt ergibt sich so die Möglichkeit, mit neuester Technologie ihre gesamte Infrastruktur interaktiv auf dem Bildschirm zu präsentieren, warb die Stadt schon bei der Ankündigung des Vorhabens im Frühjahr.

Wer kann sich eintragen lassen?

Im Prinzip jeder, der bereit ist zu zahlen. Egal, wie interessant ein Firmenangebot auch sein mag, einen Karteireiter oder Link erhält nur, wer zahlt. Genau dies kritisiert Ralf Lange. Der Webdienstleister bemängelt, dass Selbstständige oder weniger finanzkräftige Kunden–ein Eintrag kostet mehrere hundert Euro–übergangen werden. Das sei bei vergleichbaren Anbietern anders. Das Internetportal Citymap (www.citymap.de) funktioniere ähnlich und werde über den Internetsuchdienst Google sogar besser gefunden, sagt Lange. Darüber hinaus erhält bei diesem System jede Firma einen Eintrag, einen Link allerdings auch hier nur die, die für die Werbung bezahlt. Warum ausgerechnet eine bayrische Firma, die Karte für das sächsische Weißwasser erstelle, wollte Lange in der letzten Stadtratssitzung von Oberbürgermeister Torsten Pötzsch wissen. Ganz einfach, so die Antwort, weil sich Revilak darum bemüht habe.

Was bringt der Online-Plan effektiv?

Für Bürger und Gäste der Stadt verbessere sich dadurch der Service, sagt Weißwassers Wirtschaftsförderer Thorsten Rennhak. Sie können von zu Hause aus gezielt Informationen über Weißwasser abrufen und erhalten eine Orientierungshilfe bei Firmenangeboten, Freizeit- und Übernachtungsmöglichkeiten, Kita- und Schulstandorten, aber auch Baustelleninformationen. Städte, die einen interaktiven Stadtplan bereits haben, wie Radeberg, schätzen den Service.

Welche Kosten fallen für die Karte an?

Für die Nutzer ergeben sich neben den Verbindungskosten fürs Internet keine weiteren finanziellen Belastungen. Auch die kommunalen Einträge, etwa für die Stadtbibliothek oder die Schwimmhalle, sind kostenfrei. Zahlen müssen nur kommerzielle Kunden.

Wann ist der Plan im Netz abrufbar?

Noch ist gar nicht sicher, ob das Projekt überhaupt realisiert wird. Revilak nimmt die Erstellung der Karte nur dann in Angriff, wenn genügend zahlende Firmen zusammenkommen. Die Akquise soll laut Auskunft von Thorsten Rennhak demnächst abgeschlossen sein. Online dürfte der Plan voraussichtlich nicht vor dem nächsten Jahr abrufbar sein.

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