Aktuelles

2010-04-26

Asylbewerber-Familien dezentral unterbringen - Antrag

Maik S. Förster
fraktionsloser Kreisrat
OT Oberlichtenau
Büro: Am Schlosspark 2
01896 Pulsnitz

Tel. 035955-45888 Fax 035955-40006
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Herrn
Landrat Michael Harig
Geschäftsstelle Kreistag
Bahnhofstrasse 9
02625 Bautzen

Antrag Asylbewerberheim zur Vorlage KT/012/2010 

[B]Der Kreistag möge beschließen:

Die Familien, welche in Asylbewerberheimen des Landkreises Bautzen wohnen, werden grundsätzlich dezentral in den Städten und Gemeinden des Kreises untergebracht.
Die Unterbringung soll nach Kriterien des sozialen Wohnungsbaus erfolgen.
Die Kommunen sollen sich um diese Menschen bewerben können und nach den besten Integrationsvorschlägen den Zuschlag zur Unterbringung erhalten.

Begründung:

Menschen, die nach politischer Verfolgung und/oder Vertreibung Zuflucht in der Bundesrepublik Deutschland und in unserem Landkreis Bautzen suchen, haben ein Recht auf menschenwürdige Unterbringung, Betreuung, Versorgung und Integration.
Die Anzahl der Asylbewerber nimmt in den nächsten Jahren kontinuierlich ab.
Für die betroffenen Menschen ist es das Beste, dezentral in die Aufgaben der Ortschaften eingebunden zu sein, die ihnen als Gastgeber zunächst Sicherheit vor Verfolgung bieten. Damit wird die Problematik der Asylbewerber mit den Chancen und Lasten nicht anonym in einen Wohnblock verschoben, sondern in das Zentrum der Gesellschaft.
Jedwede Ghettoisierung besonders für die Kinder ist sowohl für Asylbewerber als auch für die Gastgeber kontraproduktiv.

Es handelt sich aktuell um 10 Fälle im Landkreis Bautzen. Alle anderen 14 Familien mit Kindern sind bereits dezentral untergebracht.

Zudem sinkt die Bevölkerung im Landkreis – im letzten Jahr um 4400 Personen. Tatsächlich geforderte und geförderte Heranwachsende aus Asylbewerberfamilien könnten ein zusätzlicher Tropfen auf den Heißen Stein sein, diese Entwicklung abzumildern und eine Karriere in Sozialsystemen zu verhindern.
Außerdem ist ein großer Leerstand an Wohnungen auch in kommunalen Eigenbetrieben vorhanden.

Pulsnitz, den 26. April 2010

Maik S. Förster
fraktionslos