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2009-12-19

Bis zu 30 Euro mehr im Jahr fürs Wasser (Sächsische Zeitung - Kamenz) und Anmerkungen

Von Ingolf Reinsch, Jens Fritzsche

Für die 22000 Kunden der Wasserversorgung Bischofswerda GmbH wird das Trinkwasser mit Beginn des neuen Jahres teurer.

Wieviel müssen die Bürger künftig Mehr bezahlen?

Klaus Riedel, Geschäftsführer der Wasserversorgung Bischofswerda GmbH, beziffert den Anstieg auf etwa zehn Prozent. Die Grundgebühr bemisst sich nach der Größe des Wasserzählers. Der kleinste Zähler, der in jedem Einfamilienhaus zu finden ist, kostet bis jetzt im Jahr 98,28 Euro (inklusive Mehrwertsteuer). Künftig sind es 128,40 Euro. Macht ein Plus von 30 Euro.

Wie wirtschaftlich ist die Wasserversorgung?

Kritiker, vor allem aus dem Raum Röderaue, machen geltend, dass es für sie die zweite Gebührenerhöhung seit der Fusion der Verbände Bischofswerda und Röderaue zum 1. Januar 2006 ist. Damals wurden die Gebühren im Bereich Röderaue denen in Bischofswerda angeglichen. Für mehrere Kommunen, darunter Radeberg, bedeutete das einen Anstieg, was OB Lemm nicht hinnehmen will. Wasserversorgung und Zweckverband begründen die Erhöhung mit gewachsenen Aufwendungen für Material und Strom sowie den gestiegenen Personalkosten – obwohl in den vergangenen Jahren Personal abgebaut worden war. Seit dem Jahr 2006 sei die Zahl der Mitarbeiter der Wasserversorgung Bischofswerda GmbH von 62 auf 51 reduziert worden. Geschäftsführer Klaus Riedel: „Das ist das untere Limit, um unseren Versorgungsauftrag zu erfüllen.“ Das Unternehmen versorgt rund 90000 Menschen zwischen Bischofswerda und Wachau mit Trinkwasser.

Warum wurde ausgerechnet

die Gundgebühr erhöht?

Indem die Grundgebühr erhöht wird, werde der tatsächliche Verbrauch jedes Einzelnen außer acht gelassen, sagen Kritiker. Das ist richtig. Allerdings sind 90 Prozent der Aufwendungen für die Wasserversorgung feste Kosten, die allein dadurch entstehen, dass Trinkwasser in ausreichender Menge vorgehalten werden muss, unabhängig davon, wieviel tatsächlich verbraucht wird.

Wie lange gelten die neuen Preise?

Vorerst sollen sie bis zum Jahr 2013 gelten. Dann wird der Wasserpreis neu kalkuliert.

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Anmerkung: Laut Pressemeldungen der SZ hat der Pulsnitzer Bürgermeister Peter Graff (FDP) für die Preiserhöhung gestimmt - er wurde vorher durch dne Stadtrat ermächtigt. Liebe Wähler, ich darf Ihnen versichern, dass ich dies nicht unterstützt habe und die Auffassung von drei Bürgermeistern, darunter Großnaundorf, teile, dass diese Erhöhung nicht nötig war und im wesentlichen in eine gigantische Personalkostenerhöhung (Gehaltserhöhung) fließt. Ein Brief an das Wirtschaftsministerium ist in Arbeit, um diese Bürgerabzocke endlich zu stoppen. Vorerst gilt: hier wird nicht gejammert - hier wird bezahlt!
Maik S. Förster