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2009-09-23

Jugendleiter erhalten Medien-Technik künftig kostenlos (Sächsische Zeitung - Kamenz)

Von Ulli Schönbach
Weitere Vorteile lehnteder Kreistag ab. Zunächst sollen die Gebühren aller Kreis-Einrichtungen überprüft werden.
Inhaber der Jugendleitercard können künftig in den Medienstellen Bautzen und Kamenz kostenlos Technik ausleihen. Das hat der Kreistag beschlossen. Lutz Grzonka – Kreisrat der Linken – hatte einen entsprechenden Antrag eingebracht. Darüber hinaus wollte Grzonka erreichen, dass den Inhabern der Jugendleitercard auch in den Museen des Landkreises freier Eintritt gewährt wird, wenn sie eine mindestens zehnköpfige Kinder- oder Jugendgruppe begleiten.

Dieser Forderung folgte der Kreistag jedoch nicht. Er schloss sich mehrheitlich der Auffassung von Landrat Michael Harig(CDU) an. „Es steht ohnehin eine Überarbeitung der Gebührensatzungen für die kreislichen Einrichtungen an“, sagte dieser. In diesen Prozess könne auch der Umgang mit der Jugendleitercard einbezogen werden.

Damit führte Harig einen Kompromiss herbei. Denn ursprünglich war die Kreis-Verwaltung auf eine völlige Ablehnung des Antrags aus. Eine Sonder-Vergünstigung für Inhaber der Jugendleitercard sei nicht sinnvoll, da in den Museen bereits jetzt Gruppenrabatte gewährt würden. Zudem trage in der Regel der Verein, für den der Jugendleiter tätig sei, alle Kosten. Der Jugendleiter selbst habe also persönlich gar nichts von dem kostenlosen Ticket. Lutz Grzonka widersprach im Kreistag dieser Argumentation: „Mir geht es um die persönliche Anerkennung für Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, nicht um Vorteile für Besuchergruppen“, sagte er. Zudem seien die Gruppenrabatte in den Kreis-Museen ganz unterschiedlich geregelt. So gelte eine Ermäßigung im Sorbischen Museum in Bautzen ab sieben, in der Energiefabrik Knappenrode hingegen erst ab 25Personen.

Für Kompromiss gestimmt

Unterstützung für sein Anliegen erhielt er neben der eigenen Fraktion von SPD und Grünen sowie vom parteilosen Kreisrat Maik Förster. Dieser zitierte ausführlich aus dem Schulungsprogramm, das Grundlage für den Erwerb der Jugendleitercard ist. „Wenn sich Menschen engagieren und auf dem Gebiet der Jugendarbeit bilden, so sollte dies anerkannt werden“, forderte er.

Widerspruch kam von CDU-Kreisrat Matthias Hauschild: „Es ist richtig, dass Jugendleiter eine wichtige, verantwortungsvolle Arbeit leisten. Dennoch sollten wir die geplante Überarbeitung der Gebühren-Satzungen abwarten und nicht vorab über Einzelpunkte entscheiden“, bekräftigte Hauschild die Position des Landrats. Auch die Kreistagsmehrheit stimmte in diesem Sinne für den Kompromiss-Vorschlag von Michael Harig. Dieser sagte zudem zu, Fachleute aus der Praxis der Jugendarbeit in den Diskussionsprozess einzubeziehen.